Gerinnungshemmer

Gerinnungshemmer-Selbstbestimmung-Schulung

Was bedeutet „Gerinnungshemmer-Selbstbestimmung-Schulung“?

In Deutschland gibt es immer mehr Menschen, die wegen verschiedener Erkrankungen gerinnungshemmende Medikamente (Marcumar, Phenpro) einnehmen müssen, z. B. Patienten mit künstlichen Herzklappen, mit Vorhofflimmern oder mit Venenthrombosen mit und ohne Lungenembolien. Häufig muss diese lebenswichtige Behandlung lebenslang erfolgen. Gerade zu Beginn der Therapie bereitet dies vielen Patienten Sorgen meist wegen Angst vor Blutungen, z. B. bei Verletzungen und Unfällen. Auch die regelmäßige Kontrolle des Gerinnungswertes im Blut durch den Arzt kann das Alltagsleben einschränken, z.B. bei Berufstätigen oder bei Urlaubsreisen. Selbstbestimmung und Selbsttherapie sind hier eine gute Möglichkeit, das Leben mit der Therapie zu vereinfachen und sicherer zu machen. Beides hat sich seit vielen Jahren bewährt und ist nicht wirklich schwer.

 
Wie geht das?

Es gibt kleine Bestimmungsgeräte mit denen man selbst denkbar einfach den Blutgerinnungswert messen kann. Wie bei Zuckerkranken wird nach einem kleinen Nadelstich in die Fingerkuppe mit 1–2 Tropfen Blut auf einem Messstreifen der Wert in wenigen Minuten gemessen.

 
Kosten und Ablauf

Die Kosten für das Gerät und die Ausrüstung wird bei Patienten, die berufstätig sind, die jünger sind und eine künstliche Herzklappe besitzen, die schlechte Venen haben u.a. übernommen. Dafür muss der Krankenkasse eine Bescheinigung des Arztes vorgelegt werden. Ist die Kasse grundsätzlich mit einer Verordnung einverstanden, muss dann ein Kurs zur Schulung absolviert werden (meist 2 Unterrichtseinheiten in Kleingruppen zu 1–1,5 Stunden durch einen Arzt und Arzthelferin hier in der Praxis). Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen. Mit dem Zertifikat über die erfolgreiche Schulung erhält man mit einer Verordnung die entsprechende Ausrüstung. Die Verbrauchsmaterialien wie z. B. Teststreifen verordnet dann später der Hausarzt und, wenn nötig, auch wir.